1942 - 1943 Schiffstransporte über die Autobahnen A4 und A 9

 

1939 bis 1942 siehe Bildergalerie

Auf verschiedenen Werften an der deutschen Nordsee wurden in den Jahren 1939 - 1942 ca. 500 Kriegs- und Kriegshilfsschiffe transportfertig gemacht, um diese über Flüsse, den Nord-Ostsee-Kanal sowie den Mittellandkanal zur Elbe zu schleppen. Ziel war das Kriegsgebiet im Mittelmeer. Die Route über Flüsse wurde dem Seetransport vorgezogen, da hie relativ hohe Verluste zu befürchten waren.

Bei den ersten Transporten handelte es sich um Tankschiffe der DAPAG vom Rhein. Im Juli 1939 wurde der erste Tanker auf die Reise geschickt. So wurden z. B. ca. 40 Tankschiffe vom Rhein über den Mittellandkanal und der Elbe zur Donau transportiert. Die Tankschiffe hatten eine Länge von 67 m, waren 8,2 m breit und hatten ein Gewicht von 160 Tonnen.

Im Jahr 1941 wurden unter anderen 15 Schlepper vom Rhein über die Reichsautobahn zur Donau gebracht.
Mitte April 1942 wurden zwei Räumboote transportfähig gemacht und am 30.04.1942 per Schlepp nach Dresden - Übigau gebracht. Der Transport dauerte nach mündlicher Überlieferung von Zeitzeugen 4 Tage. Die 36. Räumbootgruppe wurde, aus Cuxhaven kommend, nach Hamburg geschleppt und setzte den Marsch dann am 17.04.1942 nach Dresden - Übigau fort.

Ein Marine-Lastkahn wurde z. B. in Hamburg transportfähig gemacht und am 13.12.1942 elbaufwärts gezogen. Ebenso erfolgten Transporte von U-Booten über die Elbe bis Dresden - Übigau:

  • „U 9“   Mitte Oktober 1942,
  • „U19“  Mitte November 1942,
  • „U24“ am 19.09.1942.
  • Im Sommer 1942 folgten noch die U - Boote „U 18“, „U 20“ und „U 23“. 

Auch Schnellboote und andere kleinere Kriegsschiffe und Kriegshilfsschiffe wurden 1942 über den Nordostseekanal geschleppt. Alle Schlepptransporte gingen ab Brunsbüttel über die Elbe und weiter elbaufwärts über Stade, Hamburg, Boizenburg, Magdeburg, Tangermünde, Rosslau und Torgau nach Dresden - Übigau. In Dresden kamen die Schiffe auf Transporter und fuhren über die Reichsautobahn ca. 435 km von Dresden über das „Hermsdorfer Kreuz“ nach Ingolstadt. Von Ingolstadt ging es auf der Donau ins Schwarze Meer.

Der sogenannte Trog war auf 2 Fahrgestellen montiert, jeweils mit 4 Achsen und 8 lenkbaren Vollgummirädern. Die Culemeyer - Gestelle wurden zusätzlich noch gelenkt. Es wurden vorn und hinten am Transport jeweils 2 Kälble Trucks entweder hinter-, oder nebeneinander angespannt.
Die zu transportierenden Schiffe waren nicht vollständig mit Aufbauten versehen. Sie wurden erst am Zielort wieder aufgebaut. Damit konnten die vorhandenen Brücken passiert werden. Je nach Straßenform wurde die Autobahn dabei auch auf der Gegenfahrbahn gefahren. Damit wurden enge Kurven gemieden. Am Hermsdorfer Kreuz führte man die Transporte der Schiffe aus Richtung Gera kommend direkt auf die Tangente Richtung Schleiz und vermied so die Durchfahrt über das Kleeblatt des Kreuzes.

 
Bildergalerie
 
Zurück zur Auswahl